Samstag, 28. April 2012

Please stop


Das ist wie wenn man ganz klein ist, und die Eltern sich streiten.
Sie sagen dir zwar, dass es nichts mit dir zu tun hat und dass sie dich trotzdem lieb haben,
aber du hast trotzdem Angst. 
Du ziehst dir die Decke über den Kopf und hältst dir die Ohren zu und hoffst, 
dass es schnell wieder vorbei ist und alles wieder gut ist. 
 Und wenn sie dann sagen, dass es doch gar nicht so schlimm war, 
dann nickst du und lächelst.
Aber du hast trotzdem Angst.




Mittwoch, 25. April 2012

Remember me...?

Weißt du noch, als wir uns das erste Mal gesehen haben?
Es war auf dieser Party und ich hab mich echt unwohl gefühlt. Ich war ganz neu in der Stadt und ich kannte niemanden. Du hast dieses Mädchen geküsst und dann kam irgendjemand und hat ihr Blödsinn über dich erzählt und sie wollte nicht mehr mit dir reden.  Du warst echt traurig. Ich hab versucht, dich aufzumuntern. Es hätte fast geklappt.
Weißt du noch, wie wir angefangen haben, stundenlang zu schreiben?
Wir waren von Anfang an auf einer Wellenlänge. Du hast mir dein halbes Leben erzählt und wolltest mir unbedingt die ganze Stadt zeigen, alle deine Lieblingsplätze und am besten alles auf einmal.
Weißt du noch, wie ich dich das erste Mal von der Arbeit abgeholt hab?
Ich musste so über den Ramschladen lachen, in dem du arbeitest, du warst wirklich ein bisschen beleidigt. Dann hast du mir gezeigt, von wo aus man die schönste Sicht auf den Hafen hat. Ich war begeistert.


Weißt du noch, wie ich mich am Bahnhof von A. am Anfang immer hoffnungslos verlaufen hab?
Ich war deinetwegen so oft in dem Stadtteil dass ich den Bahnhof mit den 100 Ausgängen inzwischen blind durchlaufen könnte.
Weißt du noch, als du deinen Hund bekommen hast?
Wir haben einen stundenlangen Spaziergang gemacht mit deiner besten Freundin, deinem Bruder und deinem Neffen. Es war schon dunkel. Du hast meine Hand genommen und sie den ganzen Rückweg festgehalten, während dein Neffe mir alles mögliche über Rennautocomputerspiele erzählt hat.
Weißt du noch, als du dein Bein verletzt hast?
Du konntest kaum laufen und hast mich trotzdem von der Arbeit abgeholt. Wir haben wahnsinnig viel Zeit auf Parkbänken verbracht.
Weißt du noch, der Tag am Strand?
Er war perfekt. Der Himmel war so wundervoll blau.Wir haben um Stöckchen gekämpft, nur um einen Vorwand zu haben, uns zu berühren. Als du mich geküsst hast, hat mein Herz für einen Moment ausgesetzt. Wir sind auf der Decke eingeschlafen und erst aufgewacht, als es schon dunkel war.


Weißt du noch, wie du nach jedem Treffen gleich wissen musstest, wann wir uns wiedersehen?
Und wie du mir fast immer am nächsten Tag geschrieben hast, wir müssen uns doch unbedingt schon früher treffen? So dass es irgendwann zur Seltenheit wurde, wenn wir uns mal einen Tag nicht sahen.
Weißt du noch, als ich das erste Mal bei dir geschlafen hab?
Wir haben es beide darauf angelegt, dass ich die letzte Bahn verpasse, aber keiner von uns hätte es jemals zugegeben. Ich weiß noch, wie dein Kissen riecht. Ich bereue nichts.
Weißt du noch, all die Abende am Wasser?
Du hast mir Plätze gezeigt, die ich alleine nie gefunden hätte. Dank dir liebe ich die Stadt noch ein bisschen mehr, als ich sie sowieso schon immer geliebt habe.


Weißt du noch, all die Pläne, die wir gemacht haben?
Wir wollten auf diese Messe und ans Meer. Du hast mir versprochen, dass wir in den Zoo gehen. Wir haben jeden Tag darüber geredet.
Weißt du noch, diese eine Nacht?
Wir waren auf einer Party bei deinen Nachbarn. Wir saßen auf dem Sofa und immer wenn ich mich hinten anlehnen wollte, hast du mich wieder nach vorne gezogen und geflüstert, dass ich doch bei dir bleiben muss, wo ich hingehöre. Du hast dich geweigert, meine Hand loszulassen. Auf dem Nachhauseweg warst du so betrunken, dass ich dich halten musste. Zuhause bist du sofort eingeschlafen, mit eiem Lächeln auf den Lippen und meiner Hand immernoch fest in deiner.
Weißt du noch, der Tag danach?
Du sagtest, wir können so nicht weitermachen. Ich war zu verwirrt, um zu antworten. Du warst verzweifelt. Du hast mich angefleht, dich nicht alleine zu lassen. Aber wir wussten, dass sich alles ändern würde.
Weißt du noch, als wir dann doch im Zoo waren?
Du konntest mir nicht mehr in die Augen sehen. Dass war der eigentliche Grund, warum ich weinen musste. Du warst genauso verzweifelt wie ich und wir wussten beide nicht, was wir tun sollten. Auf einmal waren wir Lichtjahre voneinander entfernt, obwohl wir nebeneinander saßen, und unsere Hände sich berührt haben.
Du hast dir Vorwürfe gemacht, aber ich war dir nie böse. Weil du immer ehrlich zu mir warst, die ganze Zeit über. Und das ist doch, was wirklich wichtig ist, nicht wahr?
Weißt du noch, wie ich immer gesagt hab, ich will dass wir irgendwann Freunde sind? 
Aber es zu dem Zeitpunkt noch nicht konnte? Jetzt ist irgendwann, aber wir reden nicht mehr miteinander. Warum?

Manchmal würde ich dir gern sagen, wie schade ich es finde, dass wir das alles verloren haben, denn wir hatten so vieles. Wir waren uns wichtig. Aber ich sag es nicht, weil ich Angst hab, dass du mich vergessen hast.
Weißt du, dieses Freundebleiben-Ding, das so wahnsinnig umstritten ist... es ist eine Schande, dass wir es nie versucht haben.
Weil ich weiß, wir wären tolle Freunde geworden.

Dienstag, 24. April 2012

WENNS passiert, passierts gleich RICHTIG.

Meine Mutter antwortete mir mal auf den Satz "Warum machst du dir Sorgen, es geht mir doch gut." mit "Ja, aber WENNS dir schlecht geht, dann gehts dir gleich so RICHTIG schlecht."

Und so ist es auch.
Dann kommt alles auf einmal.
Dann dreht sich mein Kopf.
Dann verkrampft sich mein Magen.
Dann zittern meine Hände.
Dann brennen meine Augen.
Dann bohren meine Fingernägel sich automatisch in meine Haut.

Wenns wehtut, tuts gleich so richtig weh.
Wenns runterzieht, zieht es gleich richtig tief.
Wenns erinnert, reißt es mich gleich mit zurück.
Wenns traurig macht, wird der Himmel schwarz.
Wenns verletzt, existiert nur noch Schmerz.

Wenns nervös macht, macht es gleich superhibbelig.
Wenns  unruhig macht, macht es gleich aufgedreht.
Wenns müde macht, haut es gleich richtig um.







aber...
Wenns schön ist, ist es gleich wunderschön.
Wenns glücklich macht, macht es gleich überglücklich.
Wenns zum Lächeln bringt, bringt es gleich zum Strahlen.


Wenn gesunde Menschen Glück abgestumpft empfinden,
ohne innerliches Kichern, ohne Herzrasen,
ohne diese Wärme, ohne Perfektion,
schwächer,
dann will ich nicht tauschen.

Sonntag, 22. April 2012

You know that I could use somebody

Es war bis heute noch nichtmal so richtig klar.
Und jetzt, wo ich es weiß, erschreckt es mich.
Es gab und gibt (Nachmit)Tage, die völlig im Nebel an mir vorbeigezogen sind. Tage, von denen ich kaum mehr etwas, oder gar nichts mehr weiß, weil auch einfach nichts passiert ist. Weil ich mich nicht gespürt hab.
Diese Tage sind selten geworden, weil ich ein funktionierendes Netz von Leuten habe, mit denen ich quasi rund um die Uhr in Kontakt bleiben kann. Und das ist auch der Punkt: Wenn ich mit jemandem in Kontakt stehe, sei es nur eine SMS alle zwanzig Minuten, entsteht dieser Zustand nicht. Dann kann ich nebenher alles mögliche tun. Hausarbeit, Essen machen, Kreative Dinge, alles eben.
Wenn ich aber zu niemandem in Kontakt stehe, entsteht eine solche Leere und gefühlte Stille, dass ich zu nichts in der Lage bin. Dann liege ich meist nur im Bett und esse nichtmal, geschweige denn irgendwas anderes. Diese Stunden vergehen im Nebel und ich merke nichts davon. Erst wenn der Tag vorbei ist, stelle ich fest, dass ich überhaupt nicht wirklich da war.

Diese riesige Abhängigkeit von anderen Menschen macht mir zu schaffen.
Auch wenn es meistens nicht schwer ist, jemanden für ein Gespräch zu finden, zur Not tut es auch jemand fremdes, aber es ist einfach traurig und ich fühle mich unfähig, weil ich weiß, dass ich alleine zu nichts in der Lage bin, auch wenn die Unterstützung, die ich brauche, manchmal nur aus einem An-mich-denken oder dem Wechsel einiger Worte besteht.

Dienstag, 17. April 2012

By the way, I made it through the day

Wenn nicht mal mehr deine Freunde an dich glauben, ist das ein sicheres Zeichen, dass du verloren hast.
Ich hab schlecht geschlafen und der Tag zieht sich quälend in die Länge. Ein Tag ohne euch kann kein guter Tag sein. Ich will nicht streiten. Aber ich fühl mich so erbärmlich.
Ihr traut mir nicht, wenn ich sage, dass ich es versuche?
Ihr glaubt nicht, dass ich auf mich aufpassen kann?
Ihr glaubt, ich packe Sachen nur dann, wenn ihr mir vorher irgendwelche Versprechen abnehmt (oder selbst dann nicht)?!
Ernstfhaft?!
Manchmal möchte ich schreien.
Ich hab vermutlich schon schlimmere Sachen überstanden, als du (HOFFENTLICH!) jemals erleben wirst. Also warum hältst du mich für so schwach? Wieso traust du mir so wenig zu? Sicher, es gibt Dinge, mit denen ich nicht umgehen kann. Aber ich WEISS, womit ich umgehen kann und womit nicht. Und ich brauche niemanden, der mir erzählt, womit ich nicht umgehen kann. Das ist einfach nicht fair. Ich hab noch sowas wie eigenen Willen und Entscheidungsfreiheit. Oder nicht?
Sicher, ich weiß es zu schätzen, dass ihr mich schützen wollt. Aber ich fühle mich bevormundet und das geht nicht. Von falsch verstandenem Liebhaben und darausfolgenen Verboten, unter Druck gesetzt werden, emotionaler Erpressung hatte ich früher schon genug. Ich sag nicht, dass ihr das tut. Aber ich fühle mich unter Druck gesetzt.
Aber noch mehr macht mir die Tatsache zu schaffen, was für ein Bild ihr von mir zu haben scheint. Ich bin weder hilflos noch habe ich keine Ahnung, von dem, ws ich tu. Ich kann Entscheidungen treffen. Manchmal sind es die falschen, aber oft sind es die richtgen, wie bei jedem anderen Menschen auch. Und selbst wenn ich mich falsch entscheide - ich werde es überleben. Ich hab 21 Jahre überlebt und bei Gott schon ganz andere Sachen.
Ich möchte nicht behandelt werden, wie jemand, für den man verantwortlich ist. Ich bin eure Freundin, ich sollte mit euch auf einer Stufe stehen. Aber im Moment kommt es mir nicht so vor. 
Ich fühle mich entmündigt und vermutlich habt ihr keine Ahnung, wie sehr mich das verletzt. Es wirkt dem entgegen, was ich vor Jahren in der Therapie gelernt hab, nämlich mir selbst zu vertrauen und darauf, dass ich für mich und die anderen sorgen kann.
Vielleicht übertreibe ich maßlos (vermutlich), aber ich empfinde es so und für mich ist es schlimm.
Ich weiß, der Text ist wirr, was daran liegen könnte, dass ich die meiste Zeit geweint hab. Also fühlt euch bitte nur bei dem angesprochen, von dem ihr wisst dass ihr es gesagt habt. Und vielleicht versteht ihr es jetzt besser oder vielleicht seid ihr auch weiterhin der Meinung ich mach ein scheiß Drama (merkst du überhaupt, wie du mit mir redest?).

Sonntag, 15. April 2012

Dear You,

Heute Nacht werden Prioritäten gesetzt. Die Priorität bist auf allen Seiten du. Ja, ich meine dich. Ich werde es dir nicht sagen. Und wenn du mich fragst, werde ich lügen. Aber auch du wirst es merken, wenn sich die Stimmung verändert. 
Weißt du überhaupt, wie viel Macht du hast? Merkst du, wie der Kreis sich um dich schließt? Ich weiß, es ist nicht deine Absicht, aber du bist der Dreh- und Angelpunkt. Du hast die Fäden in der Hand und du kannst dieses Spiel lenken, in jede Richtung. Ist dir bewusst, wie wichtig du bist, für alle hier? Und ich meine nicht (nur) alle im Innen, sondern auch alle im Außen.
Vielleicht klingt das negativ, aber die Wahrheit ist, ich würde nichts negatives über dich sagen, und du weißt es. Für mich bist du durch und durch positiv, schneeweiß. Ich glaube dir und ich vertraue dir. Ich weiß, dass du mir nie schaden würdest, und es gibt wirklich nicht viele Menschen, von denen ich das behaupten kann.
Aber manchmal wünschte ich, ihr würdet mich meine Fehler einfach machen lassen. Ihr könnt mich nicht vor allem schützen. Ich weiß, dass die Herdplatte heiß ist, aber ich muss nunmal trotzdem draufpatschen. Und wenn ich heute nicht draufpatsche, tu ich es morgen. Und wenn morgen eine Kindersicherung dran ist, dann bin ich vielleicht so frustiert, dass ich stattdessen in eine Steckdose fasse. Du weißt schon, wie ich mein, oder? Ich schätze, ich bin einfach so.
Es spielt aber keine Rolle, nicht in diesem Fall. Vielleicht werden die Karten irgendwann neu gemischt und dann hat jemand anders alle Asse in der Hand. Auch wenn sie bei dir sicher am besten aufgehoben sind. Für den Moment sind die Prioritäten aber gesetzt. Ich kann dir nichts versprechen, aber ich versuche, was ich kann. Du weißt schon, was du tust, nicht? Aber bitte red mit niemandem darüber. Es wird schon viel zu viel geredet und ich will nicht, dass noch mehr kaputt geht. Ich hab doch gesagt, ihr sollt nicht über mich reden. Ich vertraue dir.


                                                                              <3




Donnerstag, 12. April 2012

grau.

Meine erste Therapeutin hat mal zu mir gesagt:  
"Das Leben ist nicht wie dein Pulli, das Leben ist wie dein Rock."
Mein Pulli war schwarzweiß mit Schachbrettmuster, mein Rock war in verschiedenen Grautönen wild gemustert.
Das Leben ist nicht nur schwarz und weiß, es gibt wahnsinnig viel dazwischen, sagen sie. Aber genau dieses dazwischen verwirrt mich so.
Schwarz und Weiß sind Extreme. Sie können für verschiene Dinge stehen, für Liebe und Hass, rechts oder links, ganz oder gar nicht. Meistens stehen sie aber für gut und böse. Weiß ist gut wie das Licht und schwarz ist böse wie die Dunkelheit.
Es gibt weiße und schwarze Personen.
Wer einmal in der Position einer schwarzen Person ist, kommt da so schnell nicht wieder weg. Böse ist böse. Bösen Menschen traut man nicht und gibt ihnen keine Chance, sich zu ändern.
Weiße Personen werden idealisiert und sind unheimlich wichtig. Es ist unfair, aber gerade diese Menschen müssen ganz besondere Regeln einhalten um auf ihrer Position zu bleiben. Sie dürfen sich kaum Fehltritte erlauben.
Da sie als durch und durch gut angesehen werden, ist es wahnsinnig verwirrend und verstörend für mich, wenn sie etwas "schwarzes" tun. Zum Beispiel lügen. Oder mir in den Rücken fallen. Manchmal reicht nur ein unüberlegtes, falches Wort, eine winzige, von außen betrachtet völlig unbedeutsame Kleinigkeit. Oft merken sie es gar nicht.

Vor ein paar Jahren hätte es dann passieren können, dass eine weiße Person von einem auf den anderen Tag auf die schwarze Seite rutscht. Oder dass ich so wahnsinnig verletzt wäre, dass ich mich auf der Stelle komplett zurückziehen würde. Das tu ich heute noch manchmal, aber heute weiß ich: Grau existiert.
Gute Menschen tun manchmal schlechte Dinge. Kleine Dinge, die meist nicht einmal böse gemeint sind, sich auf mich aber dramatisch auswirken. Es macht mir immernoch unheimlich zu schaffen, wenn das passiert. Aber mein Verstand sagt, es ist nicht schlimm, wie du denkst. Es ist nicht schwarz. Es ist nur ein winziges bisschen von weiß entfernt. Hellgrau.




Als ich vor ein paar Tagen malen wollte, hab ich keine Pinsel gefunden, also hab ich mit den Fingern gemalt.
Mit Schwarz und mit Weiß. Abwechselnd, manchmal gleichzeitig.
Auf der Leinwand wurde es grau.
Nichts ist jemals nur schwarz oder weiß, sagen sie.
Ob das stimmt, weiß ich nicht.





Montag, 9. April 2012

Falls was ist...

Nun kam es also doch noch, das Down.
Und was für eins.
Inklusive Heulkrämpfe.
Inklusive totaler Resignation.
Das heftigste seit Wochen.
Und es gibt noch nicht mal einen vernünftigen Grund.
(Einen unvernünftigen allerdings schon.)
Mir ist übel vor Müdigkeit, aber ich kann nicht schlafen.

Was tun?
Skills im Kopf durchgehen und doch alles als nutzlos empfinden.
Achtsamkeitsübungen? Der Idiot, der auf die Idee kam, Achtsamkeitsübungen in Extremsituationen zu empfehlen, war offenbar noch nie in einer Extremsituation. (Oder hilft das tatsächlich bei jemandem?)
Wegkippen?

Die Leute (wundervolle Leute, das will ich hier nicht in Frage stellen!) sagen,
Meld dich, falls was ist.
Du kannst mich jederzeit anrufen, falls was ist.
Ich bin immer für dich da, falls was ist.
Das sagen sie dann, wenn sie wissen, dass man ein Down hat.
Aber trotzdem sind es Worte, die sie zum Abschied benutzen.
Und dann sind sie weg.
Und ich frage mich..
Was muss noch passieren?
Ab wann ist "falls was ist"?
Reicht es nicht aus, verzweifelt, hilflos, ängstlich zu sein?

Das soll nicht undankbar klingen, ich bin meinen Freunden dankbar dafür, dass sie so sind wie sie sind und ich weiß es zu schätzen. Ich verstehe es nur nicht.
Ich hab mich noch nie gemeldet, falls "was" war, jedenfalls nicht nachts oder wenn ich wusste, dass jemand beschäftigt ist, und ich werde es wohl auch in Zukunft nicht tun, denn ich weiß nicht, was "was" bedeutet.









Sonntag, 8. April 2012

Life is beautiful

Heute ist also der Tag.
Heute ist es 5 Jahre her, dass ich beschlossen habe, zu sterben.
Heute ist es 5 Jahre her, dass ich diese eine Schlaftablette von meinem Vater geklaut hab.
Heute ist es 5 Jahre her, dass ich einfach losgelaufen bin.
Heute ist es 5 Jahre her, dass ich mich auf die Schienen gelegt hab und eingeschlafen bin.
Wäre ein Zug gekommen, bevor ich wach geworden bin, wäre ich heute nicht mehr hier.

Ich weiß es noch, als wärs gestern gewesen.
Ich weiß welches Lied ich gehört habe, bevor ich eingeschlafen bin.
Ich weiß, welches Muster das Blut gebildet hat, als es meinen Arm herunterlief.
Ich weiß, dass ich nicht traurig war.
Ich war gar nichts.
Taub.

Was ich nicht mehr weiß ist, wie sie mich gefunden haben.
Und wie ich nachhause kam.
Irgendwann lag ich im Bett und Papa lag mir gegenüber und hat meine Hand festgehalten.
Das weiß ich noch, weil ich so froh war, dass er da war. Nur diesen Moment.
Danach ist wieder alles schwarz.

Es war kein besonders schlimmer Tag.
Man erwartet, dass etwas furchtbares passiert sein muss, aber das ist es nicht.
Ich habe den Kontakt zu jemandem verloren, der mir sehr wichtig war. Das ist alles.
Dasselbe und viel Schlimmeres ist seitdem immer wieder passiert und ich habe nicht an Selbstmord gedacht, oder zumindest nichts in die Richtung unternommen.
Aber damals war das neu für mich.
Ich kannte es noch nicht, dass Gefühle so stark werden können.
Ich wusste nicht, dass sie einen betäuben können.
Dass sie einen von innen auffressen können.
Dass sie die Kontrolle übernehmen können.
Ich wusste nicht, wie man mit so starken Gefühlen jemals umgehen kann.

Ich hab viel gelernt.
Heute kenne ich mich besser.
Ich weiß schon vorher, wie ich auf was reagiere, auch wenn es mir nicht logisch vorkommt.
Ich weiß, was ich tun kann und muss, um nicht völlig abzustürzen.
Aber das wichtigste, das ich gelernt hab ist:
Es geht immer weiter. 
Nach schlechten Zeiten kommen auch wieder gute. 
Und dann wieder schlechte, aber das ist egal, weil auch danach wieder gute kommen.
Und dafür lohnt es sich auch die Schlechten zu ertragen.
Und wenn man Leute hat, wie ich sie hab,
dann kann man nur halb so tief fallen.
Und dafür lohnt es sich zu leben. 





Freitag, 6. April 2012

Mami is da

meine mami is da un ich freu mich dolle. wir machn immer den gansen tag was aber ich darf ja nich so richtig raus obwol mama jetz weis das mich gibt weil grosn ham ihr ja erzält un sie hat das buch von hanna gelesn. aber trozdem komisch. un sin ja auch immer fremde da dann geh ich nich raus lieber. aber parmal schon und weis nich ob sies gemerkt hat. aber hat gesagt 'du bis so ein kinskopf' aber lustig gemeint nich böse un hat gelacht. un wo ich mit papa telefonirt hab hat sie glaub gemerk un hat  mir die kerze aufm tisch weggenomm weil is gefärlich. hat auch mit grosn geredet wegn den buch un was früer war aber sagn grosn bestimt selber. am liebsten hät ich wenn mama mich auch lieb hat un nich nur grosn.

Laila

Sonntag, 1. April 2012

Taras Welten

Falls ihr noch nie was davon gehört habt: Das ist eine Comedy/Drama Serie über eine multiple Familienmutter.
Ich hab mir heut mal die este Folge angeguckt und find sie eigentlich ganz gut.
Die Switches sind bisschen krass dargestellt, weil sie sich direkt immer gleich umzieht nach dem Switchen. Aber das ist vermutlich fürs Publikum so gemacht, damit die überhaupt kapieren, wer draußen ist. Naja und wenn ich ehrlich bin - ich würde mir, wenn ich rauskomm, manchmal auch ganz gern sofort Leos Klamotten aus, und meine eigenen anziehen.
Ansonsten finde ich die Serie gar nicht mal so unrealistisch, hab echt schlimmeres erwartet. In Hollywood werden Multiple ja ganz gern mal als gestörte Serienkiller hingestellt.
 
Wenn ihr euch für das Thema interessiert, guckt euch das ruhig mal an.
Findet man im Internet ;)
Hier noch ein kurzer Zusammenschnitt: