Mittwoch, 19. September 2012

Liebe Mio,

ich weiß, du hättest dir einen anderen Weg gewünscht.
Du hast deinen Weg, Dinge zu regeln und ich habe meinen. Und meine Aufgabe ist es, dich und die anderen zu beschützen. Sonst greift hier niemand durch, also tu ich es. Du erzählst immer allen, wieviel sie wert sind, gilt das nicht auch für dich? Du darfst nicht alles mit dir machen lassen und Alex und ich sind da, um dafür zu sorgen, dass du es nicht tust. Denn von alleine würdest du es nicht, stimmts? Es ist gut, sich um andere zu sorgen, aber es gibt Grenzen. Diese Grenzen sind erreicht. Deine Grenzen sind erreicht. Die Grenzen von anderen hier sind bereits überschritten. Du weißt das. Du hast sie gespürt. Du weißt, dass es gut so ist, wie es ist.
Nimm deinen Kopf hoch, wo er hingehört.
Wenn nicht für dich, dann für die Schwächeren hier. 

Inx

What's this sadness about?

Zur Zeit läuft eigentlich alles gut.
Wir haben viel Hilfe von außen.
Wir haben Eltern, die sich kümmern.
Wir haben Freunde, die immer für uns da sind.
Wir haben Zeit und zum ersten Mal hat jeder Raum für sich selbst.
Wir bekommen Bestätigung und Anerkennung.
Wir sind fast wieder gesund.
Wir sind genau da, wo wir für immer sein wollen.

Trotzdem will ich in letzter Zeit mehr denn je eine Seekuh sein.