Samstag, 18. August 2012

Gegen die Wand

Ich kann mit Menschen reden.
Gespräche führen. 
Ohne Probleme.
Ich weiß das und meine Freunde sagen es auch.

Du kannst mit Menschen reden.
Gespräche führen.
Ohne Probleme.
Du weißt das und deine Freunde sagen es auch.

Aber sobald wir versuchen miteinander zu reden, funktioniert gar nichts mehr.

Du machst mir Vorwürfe und denkst, ich komme dir kein Stück entgegen.
Ich geb mir doch Mühe, aber auf mich wirkst du, als wäre ich dir egal.
Du sagst, das stimmt nicht.
Ich glaube dir nicht.

Du denkst, ich mache dir Vorwürfe und kommst mir kein Stück entgegen.
Du gibst dir wohl Mühe, aber auf dich wirke ich, als wärst du mir egal.
Ich weiß, das stimmt nicht.
Du glaubst mir nicht.

Wir sollten definitiv aufhören miteinander reden. 
Theoretisch.




Dienstag, 14. August 2012

A thousand miles

Unruhig.
Aber warum?
Warum überfordern auf einmal die einfachsten Dinge?
Warum widersprechen sich Gedanken so extrem?
Warum geht seit ein paar Wochen gar nichts mehr?
Warum freue ich mich nicht, dass es voran geht?
Warum wird die Welt jede Nacht eiskalt?
Warum verschwimmt alles vor meinen Augen?
Warum bist du nur so schrecklich weit weg?

Freitag, 10. August 2012

Menschen wie du


Gut für Menschen wie mich, dass es Menschen wie dich gibt! 

 


Du wusstest sofort, was mit mir los ist. 
Dabei kannten wir uns gar nicht.
Das ist mir noch nie passiert. Und es hat mir Angst gemacht. 
Ich wollte mich zurückziehen.
Aber das hast du nicht zugelassen, du hast mich nicht gehen lassen.
Und dann hast du angefangen, den Kleinen Geschichten zu erzählen.
Niemand ist je so selbstverständlich und ungezwungen mit ihnen umgegangen wie du.
Du redest mit mir, als würden wir uns seit Jahren kennen und so fühlt es sich auch an.
Von Anfang an war dieses seltsame, ungewohnte Vertrauen da.
Ich war immer der Meinung, es braucht viel Zeit, Monate, vielleicht Jahre, um eine Freundschaft aufzubauen.
Du hast meine Meinung geändert!




Montag, 6. August 2012

Montag.

Wenn man hier liest, könnte man meinen, es geht uns permanent schlecht. Das stimmt nicht. Wir hatten gute Tage. Nur, die, denen es gut geht, oder auch die anderen, wenn es ihnen mal gut geht, haben einfach keinen Grund zu schreiben.
Wofür auch - mir gehts so gut-Beiträge?
Gleich müssen wir nach 3 Wochen wieder zur Arbeit und damit fängt auch der "Ernst des Lebens" wieder an, als hätten wir nicht schon genug. Wir müssen heute unserer Betreuerin schreiben, dass wir wieder da sind. Sie wird fragen, ob wir in die Psychiatrie wollen. Wir werden nein sagen. Wir überleben auch so. Nur wie?
Wir müssen die Therapiestelle anrufen. 3 Wochen lang hat sich niemand getraut. Gott. Wir schaffen gar nichts. Wir werden noch 3 Wochen arbeiten und dann nicht mehr. Wir werden abstürzen.
Wir müssen uns um uns kümmern, das ist das ewige Mantra, das unsere Betreuerin uns sagt. Aber das können wir nicht, weil wir es uns nicht wert sind. Das muss man lernen, sagt sie. Aber woher die Kraft nehmen?
Auf eine Krise folgt eine gute Zeit und auf eine gute Zeit folgt eine Krise. Es ist ein Teufelskreis und es wird wieder und wieder so sein. Ist es das wirklich wert?

Mio

Samstag, 4. August 2012

No need for reasons

Was ist denn passiert? - Gar nix. - Wegen nix kannst du ja nicht zusammenbrechen. - Doch.

Wer braucht schon Gründe.
Ich nicht.
Nein ich such mir das nicht aus.
Ich find das nicht gut.
Es ist einfach so.
Es packt mich und schüttelt mich.
Und irgendwann bringt es mich vielleicht um.


Donnerstag, 2. August 2012

Liebe Misa,

Ich spür dich zittern. Nicht nur ich, wir alle, versuchen dich zu umarmen. Wir sind bei dir, auch wenn du es nicht glauben willst. Ich weiß, wie es dir geht. Wie die Welt draußen aussieht durch deine Augen. Ich weiß, dass du Angst hast, ich spür sie und ich kann sie verstehen. Ich weiß, wie stark sie ist, stärker als jede andere Empfindung hier und du weißt, dass sie so stark wird, dass sie alles andere hier überlagert. Und das ist gefährlich. Wir alle hier sind in Lebensgefahr, wenn das passiert. Ich weiß, du kannst das nicht so richtig sehen, aber die meisten hier leben sehr gerne. Und auch wenn du mir nicht glaubst, ich verspreche dir, dass die Welt sich auch wieder verändert, auch deine. Sie wird wieder wärmer, andere können sie schon sehen. Sie haben Angst, dass durch deine Gefühle die Gefahr wieder größer wird. Nichtmal ich und .. können alle hier beschützen, wenn deine Gefühle alles lahm legen. Du bist genauso wichtig wie alle hier und wir brauchen dich. Und du musst auch ein wenig auf uns achten, dafür achten wir auf dich, so gut wir können. Du bist nicht alleine.